|Muskatnuss ist ein vielfach unterschätztes und, meiner Meinung nach, zu selten benutztes Gewürz. (Die Muskatnuss ist im botanischen Sinne gar keine „Nuss“, auch wenn sie erstmal so aussieht.) So viele deiner Gerichte können von einer Prise frisch gemahlener Muskatnuss profitieren, aber pass auf: Zu viel Muskatnuss kann Halluzinationen und Übelkeit verursachen. Jedoch besteht für dich im Alltag normalerweise keine Vergiftungsgefahr, da du kaum so große Mengen in deinen Kochtopf streuen wirst, dass Muskatnuss dir gefährlich oder unangenehm werden könnte.
Eher im Gegenteil ist Muskatnuss in haushaltsüblichen Mengen sogar gesund. Lass uns darum über die guten und leckeren Seiten reden, über das warme, holzig-süßliche Aroma. Zunächst aber schauen wir uns an, wo die Muskatnuss eigentlich herkommt und wo sie heute vorwiegend angebaut wird.
Der Muskatnussbaum heißt in der Fachsprache Myristica fragrans und wächst in tropischen Gegenden, ursprünglich auf den indonesischen Gewürzinseln (Banda-Inseln genannt). Die Hauptanbaugebiete liegen heute nach wie vor in Indonesien, aber auch auf der Insel Grenada, in Indien, Malaysia und anderen tropischen Ländern. Für Grenada spielt die Muskatnuss eine so wichtige Rolle, dass sie sogar in der Nationalflagge des Landes verewigt wurde. Der immergrüne Baum erreicht Höhen von bis zu 18m, jedoch wird er auf Plantagen deutlich kleiner gehalten, um die Ernte zu erleichtern.
Dass die Muskatnuss als „Nuss“ bezeichnet wird, obwohl sie keine ist, liegt wahrscheinlich an einem Missverständnis aus den vergangenen Jahrhunderten, da man es einfach nicht besser wusste. Die Muskatnuss ist eigentlich der Kern einer Frucht, die der Aprikose ähnlich ist und in den Anbaugebieten auch gegessen wird. Um den Kern herum liegt eine rötliche, netzartige Schicht, der sogenannte Samenmantel. Dieser wird bei uns auch als Gewürz verkauft, nämlich als Muskatblüte, jedoch ist der richtige Begriff dafür „Macis“.
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Muskat eignet sich perfekt für die Bereicherung von süßen, wie auch herzhaften Speisen. In Ostfriesland werden klassischerweise Kohl- und Kartoffelgerichte mit Muskat gewürzt, da sich diese und das Gewürz perfekt ergänzen. Kohl neigt bekanntermaßen dazu, Blähungen und Verdauungsbeschwerden zu verursachen, wenn man einen etwas empfindlichen Magen hat. Muskat wiederum hat verdauungsfördernde und magenberuhigende Eigenschaften und kann so den Kohlgenuss nicht nur geschmacklich bereichern, sondern auch generell verträglicher machen.
Schichtkohl ist ein sehr einfaches, leckeres und nahrhaftes Gericht, das Kohl und Kartoffeln vereint, deswegen möchte ich an dieser Stelle das Rezept mit dir teilen. Du kannst am besten direkt einen großen Topf zubereiten, da Schichtkohl aufgewärmt am nächsten Tag fast noch besser schmeckt. Du brauchst für die vegetarische Variante lediglich einen Kohlkopf (z.B. Weißkohl oder Spitzkohl), 500g Kartoffeln, zwei mittelgroße rote Zwiebeln, etwas Gemüsebrühe, Muskat, Liebstöckel, Salz, Pfeffer und Wasser. In der klassischen, herzhaften Variante werden noch zwei Scheiben Schweinebauch (ca. 200-300g) dazugegeben.
Zunächst den Kohl grob kleinschneiden, Kartoffeln in Scheiben und die Zwiebeln in Ringe schneiden. Dann lässt du bei schwacher Hitze etwas Butter im Topf schmelzen und beginnst dann direkt mit der Schichtung: Zuerst die Zwiebelringe, dann den Kohl und oben drauf die Kartoffelscheiben. Das machst du solange, bis alle Zutaten im Topf gelandet sind und nach jeder Schicht kannst du nach Geschmack die oben genannten Gewürze hinzufügen. Von Muskat und Liebstöckel jedoch nicht zu viel!
Wenn du die klassische Variante kochst, legst du zu jeder Schicht einfach etwas von dem kleingewürfelten Schweinebauch dazu. Zu guter Letzt kannst du etwas Gemüsebrühe hinzufügen und schließlich so viel Wasser, bis die Zutaten fast komplett bedeckt sind. Das Ganze lässt du dann ungefähr 45 Minuten bei schwacher Hitze köcheln, bis alles schön gar ist. Je länger du alles ziehen lässt, desto herzhafter und leckerer wird das Aroma.
In der vegetarischen Variante ergibt Schichtkohl ein relativ leichtes und vor allem gesundes Gericht mit vollem Geschmack. Perfekt bei kaltem, ungemütlichem Wetter.
Auch in Eierspeisen kannst du Muskat sehr gut verwenden. Dein Rührei oder Omelett werden sich über eine Prise Muskat sehr freuen und auch du wirst den Geschmack zu schätzen wissen. Das würzig-warme Aroma harmoniert sehr schön mit dem Geschmack von Eiern. Doch auch Süßspeisen können von frisch geriebener Muskatnuss profitieren, so zum Beispiel Pudding oder alle möglichen Kompotte, seien sie aus Pflaumen oder Mirabellen zubereitet.
Die nerven- und magenberuhigende Wirkung kannst du dir mit folgendem kleinen Rezept zu Nutze machen: Erwärme einen Becher Milch, füge einen Teelöffel Honig und einen halben Teelöffel frisch geriebene Muskatnuss hinzu und trinke den Trunk noch warm in kleinen Schlucken vor dem Schlafengehen. So findest du hoffentlich schnell und entspannt Schlaf.
Damit kommen wir auch zu einem wichtigen letzten Punkt: Nutze am besten immer eine ganze Muskatnuss, die du frisch reibst! Bei fertig gemahlenem Muskat verfliegt das Aroma trotz sorgfältiger Aufbewahrung innerhalb weniger Wochen zum Großteil. So lohnt es sich fast nicht gemahlene Muskatnuss zu kaufen, da man selten so viel davon braucht.
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Der harte Kern ist das, was man umgangssprachlich „Muskatnuss“ oder „Muskat“ nennt. Dieser ist vom sogenannten „Macis“ umgeben, dem rötlichen Samenmantel.
Das ist natürlich eine Geschmacksfrage, doch sind die Muskatnüsse der Banda-Inseln und der Insel Grenada bekannt für ihr volles und feines Aroma.
Muskat hat ein warm-holziges, sehr würziges und leicht bitteres Aroma. Damit passt Muskat perfekt zu Kohl- und Kartoffelgerichten, aber auch zu Eier- und Süßspeisen.
Ähnlich wie der Geschmack, wird der Geruch von Muskat häufig als holzig-warm empfunden. Frisch gerieben ist das Aroma um ein Vielfaches intensiver, als fertig gerieben aus der Dose. Vor allem nach einiger Zeit im Gewürzregal.