Wie die meisten Gewürze und Kräuter hat auch das Bohnenkraut eine Jahrtausende alte Geschichte in der Verwendung als Gewürz oder als Heilkraut. Schon bei den alten Römern und Griechen war das mediterrane Kraut ein regelmäßiger Gast in der Küche und in der Hausapotheke. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, hat es sich mittlerweile bis nach Deutschland und Österreich ausgebreitet. Mönche brachten das Heil- und Würzkraut im frühen Mittelalter in den Norden, wo es heutzutage bevorzugt auf sandigen Böden oder an Bahndämmen wächst und gedeiht. Über die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten erfährst du im folgenden Text mehr.
Wie bereits beschrieben, gedeiht der ursprünglich aus mediterranen Gefilden stammende Spross aus der Familie der Lippenblütler mittlerweile auch wild in unseren Breiten. Da er karge und sandige Böden bevorzugt, findet man ihn häufiger auf Schotterhalden, an Bahndämmen oder Äckern, wenn der Boden einen guten Wasserabfluss erlaubt. Die Pflanze hat lanzettliche Blätter, die um die zwei bis drei Zentimeter lang werden und kurz gestielt sind. Am bekanntesten sind die beiden Arten Sommer- und Winterbohnenkraut, die sich optisch und geschmacklich sehr ähneln. Jedoch besitzen sie unterschiedliche Wuchseigenschaften.
Das Sommerbohnenkraut ist mit etwa 55cm Wuchshöhe etwas kleiner als sein Verwandter und sprießt im Gegensatz zum Winterbohnenkraut auch nur ein Jahr lang und nicht etwa mehrjährig. Beide Arten blühen zwischen Juni und Oktober und bilden dabei schön kleine blassrosa oder weiße Blüten, die auch unter Insekten beliebt sind. Wenn du das Kraut im eigenen Garten ziehen möchtest, solltest du darauf achten, dass der Boden wasserdurchlässig ist, also keine Staunässe entstehen kann, und dass es möglichst warm und sonnig steht. So gedeiht das Bohnenkraut zu einer wuchtigen Pflanze und du wirst optisch und kulinarisch deine Freude daran haben.
Das Kraut enthält eine Vielzahl gesunder und aromatischer Inhaltsstoffe, die es zu einem äußerst aromatischen Vertreter im Gewürzregal machen. Doch nicht nur da spielt es seine Stärken aus: Auch in der traditionellen Naturheilkunde ist das Kraut für seine vielfältigen Wirkungen bekannt.
Wichtigster Bestandteil sind die beiden ätherischen Öle Thymol (daher die geschmackliche Ähnlichkeit zu Thymian) und Carvacrol, die dem Kraut nicht nur seinen charakteristischen Geschmack verleihen, sondern auch für hustenlindernde Wirkung sorgen. Dafür bereitest du dir einfach einen Tee aus Bohnenkraut, um von der Heilwirkung zu profitieren. Daneben enthält die Pflanze noch Gerbstoffe und Flavonoide, die für eine magenberuhigende und verdauungsfördernde Wirkung sorgen. Dies kommt dir vor allem bei der Verwendung in fetten und deftigen Gerichten zugute oder wenn dich Magenbeschwerden plagen. Generell besitzt das Kraut eine antioxidante, antiparasitäre und antibakterielle Wirkung.
Die Verwendungsmöglichkeiten für dieses vielseitige Kraut sind beinahe endlos. Es harmoniert vor allem mit kräftigen und deftigen Speisen, allen voran aber natürlich mit Bohnen, daher ja auch der Name. Ob frische, grüne Bohnen oder deftiger Bohneneintopf nach Großmutters Art: Bohnenkraut ist der ideale Begleiter. Doch nicht nur dort eignet sich das Gewürz mit seinem leicht pfeffrig-bitteren, an Thymian, Oregano und Minze erinnernden Aroma. Hier nun eine Auswahl an Verwendungsmöglichkeiten:
Vor allem bei eher deftigen und schweren Speisen spielt das Bohnenkraut seine Stärken aus. Der scharfe Geschmack harmoniert gut mit fetten Gerichten und die enthaltenen ätherischen Öle helfen bei der Verdauung, was dir auch bei Hülsenfrüchten zugutekommt. Anwenden kannst du das Kraut sowohl frisch als auch getrocknet. Im Gegensatz zu anderen Kräutern kann Bohnenkraut bei guter, luftdichter Lagerung im getrockneten Zustand sogar noch an Aroma hinzugewinnen, sodass du getrost getrocknetes Kraut verwenden kannst. Gib das Kraut direkt zu Beginn des Garvorgangs hinzu, sodass sich die Aromen in aller Ruhe verteilen und ausbreiten können.
Bei der Verwendung solltest du jedoch relativ sparsam sein. Bohnenkraut schmeckt äußerst intensiv und aromatisch, was dazu führen kann, dass andere Aromen von ihm überdeckt werden könnten. Als Orientierung kannst du mit circa einem viertel Teelöffel Kraut pro Person in deinen Gerichten rechnen, dann sollte der Geschmack ideal sein.
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